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Schützengesellschaft Börnste e. V.  1751

- Historie -

 

 

  Königspaar 1950: Hedwig Lütkenhaus und Ludwig Weiling 

 

 

 


 


 

Bericht der Dülmener Zeitung vom 13.6.1950

Ludwig Weiling wurde König.

Der Auftakt zum Börnster Schützenfest am Sonntag, dem 11. Juni 1950 konnte gar nicht besser sein. Mit dem 241. Schuß holte Ludwig Weiling den Vogel von der Stange herab. „Ludwig wull Küinink wähden, un datt hett he auk praot kriegen!“. Zu seiner Königin bestimmte er Fräulein Hedwig Lütkenhaus. Das Fest nahm in allen Teilen einen glänzenden Verlauf. Wir kommen in den nächsten Tagen noch ausführlicher darauf zurück.

 

Bericht der Dülmener Zeitung vom 17.6.1950

Feierliche Denkmalsweihe in Börnste

Schöner Ausklang der Schützenfesttage

Dechant Dümpelmann segnete das Ehrenmal ein

Wie bereits kurz berichtet, gelang es Ludwig Weiling, mit wohlgezieltem Schuß die Königswürde zu erringen. Er und seine Königin Hedwig Lütkenhaus waren schon das richtige Königspaar, wie die Börnster es sich wünschen. Von der Vogelstange geht es in geordnetem Zug zum Festzelt. Hier angekommen, nimmt Franz Brambrink, der bewährte Vorsitzende des Vereins, die Proklamation des Königspaares vor und läßt die „Majestäten“ hochleben. Hochrufe und Jubel branden auf. Dann ein launiges Gedicht auf das Königspaar. Es folgt der Königstrunk, bei dem die „Untertanen“ andächtig zuschauen und „im Geiste“ mittrinken. Die Kapelle Fischer, diesmal unter Leitung von Paul II., spielt den Königstanz, der nur den „Majestäten“ und dem Vorstand vorbehalten ist. Bald kommen die „Untertanen“ in dieser Hinsicht zu ihrem Recht, das Fest nimmt damit seinen richtigen Anfang. Über der Theke, im Festzelt und im „Speisesaal“ sind große Schilder mit „platten“ Versen angebracht, die überall große Beachtung fanden und auch entsprechend befolgt wurden.

In der Zwischenzeit strömten von allen Seiten die Gäste heran. „Wer kennt die Völker, nennt die Namen die alle hier zusammen kamen.“ Die ausgezeichnete Musikkapelle brachte bald den richtigen Schwung ins Volk. Überall Lachen, Scherzen, freundliches Zutrinken, vielfach unterbrochen von kräftigen Prost-Kommandos, eine Stimmung, wie sie nicht besser sein konnte. Die Majestäten waren mal hier mal da, leutselig unterhielten sie sich mit ihren Untertanen und tranken mit ihnen manchen Schluck.

Daß die Stimmung von Stunde zu Stunde stieg, ist in Börnste eine Selbstverständlichkeit. Die vielen auswärtigen Gäste (es wimmelte nur so von „Majestäten“ aus den Nachbar-Bauerschaften und Gemeinden) fanden erst spät, nein früh, den Weg nach Haus. Endlich war es genug, und man brachte unter Vorantritt der Musik das Königspaar nach Hause. An diesem Morgen war Börnste wie ausgestorben, alles ruhte nach den Anstrengungen des ersten Tages.

Am zweiten Tage traten mittags die Schützen den Marsch zum neuen Ehrenmal für die Gefallenen  der Bauerschaft Börnste an.  Hier waren außer den Schulkindern mit ihren Lehrpersonen, die Frauen und Mütter aus der Bauerschaft anwesend. Die wirklich eindrucksvolle Heldengedenkfeier eröffnete der Vorsitzende des Vereins, Franz Brambrink. Er begrüßte die Ehrengäste u. a. Dechant Dümpelmann, Amtsbürgermeister Tömmers, Gemeindebürgermeister Stegemann und Amtsdirektor Elfring. Die Bauerschaft habe den Verlust von 26 Gefallenen und 8 Vermißten zu beklagen. Die Familie Uhlending verlor allein vier Söhne, die Familie Mühlenbäumer drei, außerdem würden aus einer Familie noch drei Söhne vermißt. Schwerstes Leid habe die Familien der Gefallenen und Vermißten getroffen. Die Toten würden nicht vergessen, das habe man durch die Errichtung des neuen Ehrenmals unter Beweis gestellt. Dann sang der Kinderchor der Börnster Schule das Lied „Harre meine Seele“.

Dechant Dümpelmann nahm die kirchliche Einweihung des Ehrenmals vor. In seiner Ansprache betonte er, daß die Toten des letzten Krieges der Obrigkeit gehorchten und in treuer Pflichterfüllung ihr Leben für die Heimat hingaben. Das Ehrenmal sei ein Mahnmal für alle. Es sei besonders anzuerkennen, daß die Bauerschaft Börnste gern und freudig ihr Opfer für das Ehrenmal brachte und in einmütiger Zusammenarbeit dieses Mahnmal errichtete.

Amtsbürgermeister Tömmers sprach über den Unfrieden in den letzten 40 Jahren. Er habe dazu beigetragen, daß überhaupt ein Ehrenmal errichtet werden mußte. Wenn dieses Denkmal, das in seiner ersten Form den Toten des ersten Weltkrieges gewidmet war, sich nach dem vergangenen Kreige als zu klein erwies, die Namen der Gefallenen, die sich gegenüber dem ersten Weltkrieg verdoppelt haben, anzubringen, so sei dieses eine ernste Mahnung, daß jeder Krieg nur Unglück brächte. Das Vermächtnis der Toten sei: Macht es besser, ihr findet Ruhe und die Welt wieder Frieden. Das Ehrenmal zeuge für den Bauerschaftsgeist der Börnster: sie vergessen ihre Toten nicht.

Nach einem Gedicht nahm Lehrer Ridder das Wort. Eindrucksvoll schilderte er das heldenhafte Sterben der Soldaten, die getreu ihrem Eid, ihre Pflicht taten und das beste hergaben, was sie hatten: ihr Leben. Sie starben, damit wir leben konnten. Im Todeskampf hätten sie noch gesprochen: „Ich muß sterben, grüßt mir die Eltern und die Heimat, was wir taten, taten wir für euch. Vergeßt uns nicht!“- Nein, wir wollen nie unsere Toten vergessen. Während Amtsbürgermeister Tömmers und Lehrer Ridder Kränze am Ehrenmal niederlegten, intonierte die Musik das Lied vom guten Kameraden.

Dann setzte sich der Schützenzug in Bewegung. In schneidigem Marsch gings zum Festzelt. Hier Kinderbelustigung und große Verlosung. Daß Dechant Dümpelmann bei der Verlosung eine Puppe mit Körbchen gewann, wurde besonders begrüßt und lachend beklatscht. Nach und nach füllte sich das Festzelt (man sah auch viele Dülmener Geschäftsleute). Und, was man am ersten Tag getan, das fing man getrost am zweiten an. Die Stimmung konnte gar nicht besser sein, sie hielt bis zum nächsten Morgen an, bis dann die meisten Teilnehmer nicht mehr konnten. Das Königspaar wurde, das ist klar, in feierlichem Zuge nach Hause begleitet.

Was wir dem Verein wünschten, ist eingetroffen: Froher Festverlauf und herrliches Wetter. Ein „repräsentatives“ Königspaar regierte mild und weise. „Datt Schützenfest is nu an´n End. Küinink Ludwig un seine „Untertanen“ miütt´t nu seihn, datt so´t Heiweggkriegt!“ Guett gaohn, beß naichstes Jaohr!

 

 

 

   
   
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